Wie oft sieht man Wohnmobile mit einem Fahrradträger für 4 Räder an der Rückwand? Sehr oft. Nur ist der Träger dabei meist nicht komplett beladen. Wer hat, packt einige oder alle Räder in den großen Stauraum. Warum? Drei Thesen:
1. Vier Räder nebeneinander geht nicht!
2. Vier normale Straßenräder sind so schwer, dass ein Schaden an der tragenden Aufbauwand entstehen kann!
3. Vier normale Räder sind so schwer, dass der Fahrradträger darunter wegbricht!
Wie bekomme ich nun 4 Fahrräder auf meinen Fahrradträger hinten am Wohnmobil? Wo liegen die Schwachstellen? Es gibt zwei: Erstens ist die Trägerbreite für 4 Räder viel zu gering konstruiert. Pro Rad sind 20 cm Stellbreite nötig. Zweitens ist die Schraube (roter Pfeil), welche die Hebellast, besonders beim Wippen des beladenen Trägers während der Fahrt, aushalten muss, zu dünn. Materialermüdung und Abbrechen (während der Fahrt!!!) können die Folge sein.
Was ist zu tun? Zunächst muss diese Schraube gegen eine Stärkere gewechselt werden. Dann muss das U-Profil (grüner Pfeil) gegen ein längeres ausgetauscht werden (Sonderanfertigung aus Edelstahl von Metallbaufirma), um Platz für die 4 Schienen im Abstand von 20 cm zu schaffen. Die Länge muss dabei so gewählt werden, dass es in die aufnehmenden Rohre (blauer Pfeil) so weit wie möglich eingeschoben werden kann (gelber Pfeil). Die Bohrungen für die Schienen erfolgen danach durch beide Trägerteile. Jetzt haben wir einen Fahrradträger, der problemlos in der Lage ist, 4 Räder aufzunehmen.
Für den herkömmliche Fahrradträger wird eine maximale Last von 60 kg angegeben. „Normale“ Räder wiegen so um die 17 bis 18 kg. Das macht in der Summe für 4 Räder um die 70 kg Last. Wohin mit den 10 kg Mehrlast? Wie schon weiter oben beschrieben, muss vor allem die Schraube (roter Pfeil) entlastet und besonders von der durch das Wippen während der Fahrt über holprige Straßen entstehenden Hebelmehrlast befreit werden.
Dies geschieht dadurch, das zwei neue Lastaufnahmepunkte oben am Fahrzeugaufbau geschaffen werden (Achtung: Belastungsverteilung im Inneren der Aufbauwand beachten, vergl. z.B. Befestigung des Fahrradträgers!). Diese nehmen über Gurte einen Teil der Last vom Fahrradträger auf, verringern die Hebellast auf die tragende Schraube und stabilisieren gleichzeitig das ganze Konstrukt. Die Befestigung der Gurte am Träger erfolgt mit dem gleichen Klicksystem, wie an der Rückwand. Die notwendige Spannung wird über geeignete Gurtschlösser hergestellt.
An dieser Stelle weise ich ausdrücklich darauf hin, dass diese Konstruktion zwar bei mir funktioniert, ich aber trotzdem keinerlei Haftung für Schäden und Folgen bei Nachbauten durch andere übernehme. Ich empfehle ohnehin die Einbeziehung einer Fachwerkstatt und hier z.B. die Fahrzeugausbau Fischer GmbH in Dresden.