Juli Zeh „Über Menschen“

Juli Zeh „Über Menschen“

Warum sollte man dieses Buch unbedingt lesen?

„Über Menschen“
Juli Zeh

Dora sucht einen Neuanfang. Sie will weg von ihrem Freund, der sich zu einem besessenen Klimaaktivisten entwickelt hat. Sie flieht vor dem großstädtischen Coronalockdown in das brandenburgische Dorf Bracken in ein leeres Haus, das umgeben ist von einem verwilderten Garten. Rechtspopulisten, Coronaleugner, Reichsbürger, Klimaaktivisten und das Sterben des ländlichen Raumes machen Dora zu schaffen und sie fragt sich, was eigentlich los ist, mit dieser Welt.

Menschen, die diese extremen Felder besetzen passen hier trotzdem nicht in bestimmte Raster. Juli Zeh schafft es, dass alle Figuren irgendwie menschlich bleiben, egal welch krudes Zeug sie von sich geben. Mit Dora hat sie eine Figur geschaffen, deren Handeln trotz Wut und Unverständnis durch dieses Menschliche bestimmt wird.

Dieses Buch ist bis zur letzten Zeile lesenswert, zeigt es doch das es möglich sein kann, Mauern in den Köpfen einzureißen.

Mit SUP und Wohnmobil im Spreewald

Mit SUP und Wohnmobil im Spreewald

Wer mit dem Wohnmobil im Spreewald unterwegs ist und die SUP (standup paddle boards) dabei hat, braucht möglichst direkt am Wasser einen Platz zum Parken und zum Einsetzen der Boards ins Wasser. Das ist ein schwieriges Unterfangen. Kostenpflichtige Parkplätze in der Nähe von Bootsverleihen sind eine Möglichkeit. Wenn man diese anfragt, ist es oft möglich, das Board dort in s Wasser zu bringen. Der Parkplatz kostet Geld und sicher ist es nicht, dass man an stressigen Tagen die Ufer der Bootsverleiher nutzen kann. 

Hier mein Tipp: In Raddusch am Fährhafen gibt es einen kostenfreien Parkplatz, der auch von Wohnmobilen über den Tag genutzt werden kann. Direkt daneben wurde eine befestigte Möglichkeit zum Einlassen von privaten SUP’s und Kanus geschaffen. Von dort fährt man durch einen unberührten und wenig befahrenen Teil des Spreewalds, erreicht aber auch in wenigen Kilometern Burg und Leipe. Dieser Teil ist nicht zu vergleichen, mit den überlaufenen Wasserstraßen in Lübbenau. Kommt man dann nach einigen Stunden zurück, bietet es sich an, die Tour im benachbarten Biergarten des „Hotel Radduscher Hafen“ bei Kaffee, Apfelstrudel oder was auch immer ausklingen zu lassen.

 

Schwerin

Schwerin

Schwerin ist ein „Dorf“. Das ist nicht negativ gemeint, eher der Tatsache geschuldet, dass man sich hier ja in der Hauptstadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern befindet. Eine Landeshauptstadt stellt man sich einfach anders vor. Einzig das Schweriner Schloss soll für die Abgeordneten den Ausschlag gegeben haben, sich für Schwerin als Hauptstadt zu entscheiden. Das kann man irgendwie verstehen, denn das Schloss ist wirklich eine Pracht. Wie es hier am Schweriner See steht, das hat schon was.

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Das Schloss im Rücken ist der Blick auf die Stadt dann Überraschung auf eine andere Art. Irgendwie konnte Schwerin sich nicht so richtig für eine Architektur entscheiden, möchte man meinen. Der Grund für das architektonische „Durcheinander“ liegt aber wohl in dem Glück, von den Bomben des 2. Weltkrieges größtenteils verschont geblieben zu sein. Üppige Stadtpalais stehen neben Häusern mit Fachwerk und mehrstöckigen Bürgerhäusern in lockerer Reihenfolge. Im Zentrum der Stadt gibt es zwar auch einen Platz mit den üblichen Einkaufstempeln, wie man sie in jeder Stadt findet, aber rundum macht es Spaß durch die Nebenstraßen zu wandeln. 

Schwerin-4

Das gilt besonders für die Abendstunden. Mit Einbruch der Dämmerung verwandeln sich Teile des Stadtzentrums in Gassen mit besonderer Beleuchtung. Als Tourist ist es eine wahre Freude abends durch die Stadt zu flanieren. Wer dann noch in einer urigen kleinen Fischkneipe essen möchte, sollte bei „de Fischjungeinkehren, oder sich eine der vielen leckeren und garantiert frisch zubereiteten Fischsemmeln auf die Hand mitgeben lassen.

Schwerin - Hanger 19
Mit dem Wohnmobil kann man irgendwo zwischen den Häusern unweit des Stadtzentrums übernachten, oder auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz fast direkt vor dem Schloss stehen. Das ist für eine Nacht sicher nicht schlecht. Da Schwerin aber mehr als nur einen Besuchstag verdient hat, empfehle ich den „Hanger 19„, einen reinen Womo-Stellplatz gegen Gebühr, mit feinen Sanitäranlagen und einer kleinen Kneipe am Platz. Man steht selbst in der dritten Reihe quasi noch direkt am See, läuft 15 Minuten gemütlich zu Schloss und hat einen täglich geöffneten Bäcker unweit der Anlage.
Wer Fahrräder dabei hat, ist hier genau richtig. Schwerin ist für Fahrradfahren wie gemacht. Routen um einen der vielen Seen oder quer durch die Landschaft sind perfekt ausgeschildert. Für evtl. Probleme mit dem Bike gibt es mehrere Fahrradläden (-werkstätten). Ich kann hier besonders „Ben’s Fahrradladen“ empfehlen, der mir spontan bei einem Problem geholfen hat.

Pella am Ortasee

Pella am Ortasee

Wenige Kilometer westlich vom Lago Maggiore liegt der Lago d’Orta und an dessen westlichem Ufer der Ort Pella. Am Rand des kleinen Ortes kann man auf dem kleinen „Camping Castellania“ übernachten. Der Platz lebt hauptsächlich von Dauercampern und von den wenigen Campingtouristen, die sich hierher verirren. Wer mag, kann mit dem Womo auch auf einem Parkplatz mitten im Ort stehen.  Der hübscheste Teil des Ortes ist die Seepromenade. Hier befinden sich auch die wenigen Gaststätten und die Landungsbrücken der Boote. 
Pella-Ortasee
Im See zwischen Pella und Orta San Giulio befindet sich die Insel „Isola San Gulio“ mit Basilika und Abtei. Von beiden Orten fahren kleine Fährboote über den See, mit Zwischenstopp auf der Insel. Für 5€ kann man dann den ganzen Tag hin und her fahren. Die Insel ist hübsch und man könnte sie sicher genießen, wenn man nicht Teil einer unglaublichen Touristenmenge wäre. Von allen Seiten bringen Boote Leute auf die Insel, die dann kurze Zeit durch die Gassen laufen und wieder verschwinden. Orta ist ein kleiner gut besuchter Ort auf einer Halbinsel. Die vielen alten Gemäuer haben schon bessere Zeiten gesehen. Alles ist auf Tagestourismus ausgerichtet. Im Vergleich zu Orta ist es in Pella geradezu ruhig. 
Ronco
Man kann mit dem Fahrrad entlang des Sees bis an dessen südliche Spitze fahren. Nach Norden kommt man bis nach Ronco, einen winzigen Dörfchen am See. Die Straße endet hier. Man geht die wenigen Meter nach unten zum See und setzt sich auf eine der Bänke am Wasser.  Hier ist die totale Ruhe.
Cannero am Lago Maggiore

Cannero am Lago Maggiore

Aus dem Norden kommend, führt die Straße nach Cannero zwangsläufig am Wohnhaus von Erich-Maria Remarque vorbei. Man kann zwar gegenüber selbst mit einem Wohnmobil gut halten, hat aber wenig davon, weil vom Grundstück nicht viel zu sehen ist. Man steht vor einer Wand und Gestrüpp. Der Rest ist verdeckt und nicht einsehbar. Der wahre Remarque-Fan ist enttäuscht – und fährt weiter. Vielleicht, wie wir, nach Cannero.
Cannero-Camping
Wir suchten einfach einen Platz für wenige Übernachtungen und dort konnte im Vorfeld reserviert werden. Wer schon einmal am Lago Maggiore war, weiß, dass zwischen See und Berg nicht so viel Platz ist. Auch nicht für Campingplätze. In dem kleinen Ort gibt es nur einen Campingplatz, den „Lido Cannero Riviera„. Der Platz liegt direkt am Wasser und verteilt auf zwei Seiten einer kleinen Straße. Diese ist abends völlig leer, aber tagsüber links und rechts zugeparkt von den Autos badewilliger Besucher umliegender Quartiere. Trotzdem schaffen es selbst große Wohnmobile die zugewiesenen Stellplätze zu erreichen. Wohnwagen müssen allerdings manchmal abgehangen und manuell manövriert werden. Es ist wie immer, hilfswillige Campingfreunde sind dafür überall zur Stelle. Die Stellplätze sind recht klein angelegt, was an solchen Orten im Süden und in der Saison oft so ist.
Cannero - Badestrand
Der Bereich am Ufer ist groß, aber tagsüber recht voll. Niemand erwartet am Lago Maggiore weite Strände und so sind alle zufrieden. Zu Fuß ist man in wenigen Minuten im kleinen alten Ortskern mit kleinem Supermarkt oder am Ufer entlang, vorbei an etlichen Lokalen, an der Schiffsanlegestelle.
Carmine Superiore
Zwischen Cannero und Cannobio gibt es einen ausgeschilderten Wanderweg etwas oben in den Hängen. Laut dem Wanderführer „Lago Maggiore“ wird die Wanderzeit mit 2:45 h angegeben. Den Rückweg kann man dann alternativ mit dem Schiff absolvieren. Der Weg ist meist schattig und läuft sich leicht bergauf und -ab sehr gemütlich. Wir sind bis zu dem kleinen Dorf Carmine Superiore und von dort den selben Weg wieder zurück gelaufen. Im Hochsommer sehnt man sich dann doch bald wieder nach einem Bad im See. Der Ort liegt malerisch über dem See, hat aber keine Straßenanbindung. Hier zu leben – das muss man wirklich wollen.