Der Besuch von Bonifacio steht wohl bei den meisten Korsikabesuchern auf der Liste. Das merkt man sofort, wenn man in die Nähe der Stadt kommt. Auto- und Menschenmassen wälzen sich um und durch die Stadt. Bonifacio ist schön, aber richtig genießen kann das nur, wer in der Stadt übernachtet. Tagsüber ist es, wie in allen ähnlichen Touristenattraktionen, einfach grauenvoll.

Der Strom der Besucher zieht einen mit durch die Altstadt. Wenn man das ausblenden kann, ist es schon beeindruckend. Es gibt hier nur wenige Ecken, in denen man allein ist und die Umgebung auf sich wirken lassen kann. Einige davon befinden sich außerhalb der Stadtmauern, auf den Felsen östlich der Gemäuer. Meine Empfehlung ist eine Wanderung auf diesen Klippen. Der Blick auf die Stadt ist von hier aus ähnlich schön, wie vom Boot von der Wasserseite aus.

Wo aber mit dem Wohnmobil übernachten? Wie überall auf Korsika ist es mit einem freien Stellplatz nichts. Wenige hundert Meter vom Zentrum entfernt gibt es den Campingplatz „Residence L’Araguina“. Dieser soll aber nur wenige Stellplätze haben und sehr eng parzelliert sein. Auf E-Mailanfragen regieren die Betreiber nicht. Wahrscheinlich fließen die Euro auch so reichlich in deren Taschen. Ich empfehle Camping „Cavallo Morto„, an der Straße ca. 3 km vor der Stadt gelegen. Von dort sind es durch kleine Nebenstraßen links der Haupstraße reichlich 3 km Fußweg in die Stadt. Vom Campingplatz wendet man sich nach rechts und läuft entlang der Hauptstraße bis zur nächsten Linkskurve. Dort führt dann eine kleine Straße nach links. Es geht erst etwas bergauf und dann weiter entlang mit kleinen Häusern bebauter Grundstücke. Nach einiger Zeit zweigt eine kleine Straße nach rechts ab. Diese mündet am Ende in einen schmalen Wanderweg, der dann nach einer Art S-Kurve oberhalb Bonifacios wieder auf eine Straße führt. Dieser folgend, ist man recht schnell am Ziel. Wenn man die Hitze von 2018 ausklammert, ist das eine hübsche Wanderung. Außer den ersten vielleicht 400 m sollte man die Hauptstraße tunlichst meiden.

Kommt man dann auf den Campingplatz zurück, ist die Freude über den vorhanden Pool riesengroß. Die Stellplätze befinden sich so weit im hinteren (und schattigen) Teil des Platzes, dass man den Straßenlärm der Fahrzeuge nicht mehr hört.