Bevor ich das erste Mal in England von Bord der Fähre gefahren bin, hatte ich schon ein wenig Muffensausen. Wie würde es wohl sein, plötzlich auf der linken Fahrbahnseite zu fahren? Glücklicherweise fährt man aus dem Hafen Dover heraus erst einmal eine gewisse Zeit auf mehrspurigen Schnellstraßen. Das ist wie eine Pufferzone zu den doch recht engen untergeordneten Nebenstraßen Englands. Wider Erwarten hat es richtig Spaß gemacht. Ich empfand es auch nicht als Nachteil, auf der linken Fahrbahnseite zu sitzen. Da ist die Situation für den Beifahrer deutlich gewöhnungsbedürftiger. Plötzlich fahren große Fahrzeuge ganz eng am Fenster des Copiloten vorbei. Da kann das Herz schon mal in die Hose rutschen.
Wir waren mit dem eigenen Wohnmobil unterwegs. Das erleichtert die Umstellung auf das Linksfahren in England vor allem auf den engen kleineren Straßen ungemein. Man kennt sein Fahrzeug. Auch ist es von Vorteil, schon ein wenig Fahrpraxis zu besitzen. Fahranfängern würde ich nicht empfehlen, gleich durch England fahren zu wollen. Zur Vorsicht rate ich denjenigen, die große Wohnmobile nicht gewöhnt sind und sich ein solches Fahrzeug mieten. Die erste Wohnmobilreise sollte dann nicht gleich nach England gehen.
Wie in vielen Ländern, erleichtern auch in England die unzähligen Kreisverkehre das Fahren ungemein. Keine Angst, es besteht nie die Gefahr, versehentlich rechts herum in einen Kreisverkehr einzufahren. Alles in allem braucht der Wechsel auf die linke Straßenseite kein Hinterrungsgrund für eine Reise durch England sein.
Man sollte aber unbedingt obigem Hinweisschild glauben. Wenn da „ungeeignet“ steht, dann ist das auch so. Nicht jedes Wohnmobil ist lang. Ich hielt meines auch eher für kurz. Am Ende peitschten Äste und Zweige von beiden Seiten gegen das Fahrzeug. Als dann diesem Schild bei einer zweiten Warnung noch das Schild „20% Gefälle“ beigegeben wurde, war ich froh, dem auf halben Weg an einer Kreuzung noch entkommen zu können.