Dartford Crossing

Dartford Crossing

Als Dartford Crossing wird die Über- bzw. Unterquerung der Themse auf der Londoner Autobahn M25 bezeichnet. Sie besteht aus zwei Tunneln und einer Schrägseilbrücke. Die Brücke wirkt äußerst imposant, egal ob man nach Norden durch die Tunnel oder in südlicher Richtung über die Brücke fährt. Die Querung hat allerdings den „Nachteil“, dass beide Richtungen mautpflichtig sind. Seit November 2014 ist die Mautzahlung nur noch bargeldlos möglich. Hierbei muss die Maut im Voraus oder bis spätestens um 24 Uhr des Folgetages entrichtet werden. Mautsysteme andere Länder funktionieren mit Vignette oder per Zahlung an Mautstationen. Hier allerdings gibt es nichts dergleichen. Vorsicht: Vor Ort wird die Mautpflicht zwar angezeigt, aber die Art der Zahlung wird nicht so deutlich gemacht, dass man sie bei dem sehr hohen Verkehrsaufkommen auch wahrnimmt.

Die Folge sind Briefe aus Schweden. Für jede Nutzung kommt ein Brief. Der Inhalt auf den ersten Blick: Eine Zahlungsaufforderung über 83,16 €. 2,87 € sind für die Maut und 80,29 € ein Bußgeltbetrag. Es lohnt sich auf jeden Fall die drei Seiten aufmerksam zu studieren. Als erste Angebot stehen 50 % Nachlass, wenn man innerhalb von 14 Tagen bezahlt. Auf der dritten Seite steht dann: „Wir erkennen an, dass Sie wahrscheinlich nicht mit dem Dart Charge System vertraut sind … „ Wenn man die Maut gleich innerhalb von 14 Tagen bezahlt, entfällt das Bußgeld. Ist das fair? Ich wage zu behaupten, dass deutsche Behörden niemals solch eine Kulanz gegenüber Fahrzeugen aus dem Ausland zeigen würden. Allerdings weiß ich nicht, ob ich beim nächsten Inselbesuch wieder genauso behandelt würde. Jetzt bin ich ja vertraut mit dem System. Selbstverständlich habe ich sofort die 2,87 € Maut überwiesen.

In dem Schreiben stand aber auch eine sehr missverständliche Passage. Darin heißt es. dass keine weiteren Verwarnungsbriefe ausgestellt würden, man werde jedoch weitere  Zahlungsaufforderungen erhalten. Dies bedeutet dann, dass man weitere Durchfahrten nicht bezahlt hätte. In der Tat fand ich eine Woche später wieder eine Zahlungsaufforderung im Briefkasten. Diese enthielt wieder die schon beschriebenen Zahlungsangebote, außer der Variante, nur die Maut zu bezahlen. Ich habe auf den Inhalt o.g. Passage vertraut und die Maut nachgezahlt.

Sechs Wochen später kam eine Mahnung, in der das Bußgeld, jetzt schon 120 €, nachgefordert wurde. Sollte ich meine Chance vertan haben, bußgeldfrei aus der Sache raus zu kommen, weil ich nach der ersten Mahnung nicht gleich beide ausstehenden Mautgebühren nachgezahlt hatte?  So schnell wollte ich aber nicht aufgeben und habe eine erläuternde E-Mail an die Mautfirma  EPCplc nach London geschickt. Auf die Antwort musste ich weitere 6 Wochen warten, aber die war positiv. Die Angelegenheit wäre geklärt und es lägen gegen mich keine weiteren Forderungen vor. 

Um die Maut zu bezahlen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Einfachste scheint mir über diesen Link umzusetzen zu sein: https://www.gov.uk/pay-dartford-crossing-charge

Infos gibt es hier: https://www.rac.co.uk/drive/advice/legal/the-dartford-crossing-charge/

Loch Lomond mit dem Wohnmobil

Loch Lomond mit dem Wohnmobil

Von Norden kommend macht es richtig Spaß, die Uferstraße entlang zu fahren. Die Straße ist eng und kurvenreich und immer wieder hat man herrliche Ausblicke über den Loch Lomond. Der See ist 39 km lang, bis zu 8 km breit und bis zu 190 m tief. Während am Ostufer der Wanderweg „West Highland Way“ verläuft führt entlang des Westufers die A82 den Fahrzeug- und der „West Loch Lomond cycle path“ den Fahrradverkehr entlang des Sees. Der Fahrradweg ist 28 km lang, startet in Balloch und endet in Tarbet.

Will man an den Ufern des Sees übernachten, gibt es leider  nicht viele Möglichkeiten. In Luss befindet sich ein Campingplatz, der allerdings eine Clubmitgliedschaft im „Camping an Caravanning Club“ voraussetzt. Bleibt nur der Campingplatz „Lomond Woods Holiday Park“ in Balloch am südlichen Ende des Sees. Das ist eine nette Anlage in fußläufiger Entfernung zum Wasser. Im Hafen kann man das „Sea Life Loch Lomond Aquarium“ besichtigen. Mit Kindern kommt man daran ohnehin nicht vorbei.

Edinburgh mit dem Wohnmobil

Edinburgh mit dem Wohnmobil

Wenn man zum ersten Mal in Schottland ist, gehört ein Abstecher in die schottische Hauptstadt Edinburgh dazu. Zum Übernachten gibt es für Wohnmobile nicht so viel Auswahl. Der Campingplatz „Mortonhall“ ist eine gute Möglichkeit, auch wenn er dem Vergleich zu seinem Schwesternplatz „Belhaven Bay“ in Dunbar nicht standhält.

Anbindung an den Nahverkehr. Die Buslinie 11 hält direkt am Platz und Tickets können zwischen 8 und 14 Uhr in einem speziellen Ticketbus vor dem Platz gekauft werden. In das Stadtzentrum geht es nach rechts, also von der Haltestelle auf der gegenüber liegenden Straßenseite. In ca. 20 Minuten Busfahrt ist man dort. Schon diese Fahrt macht auf der oberen Etage des Doppelstockbusses viel Spaß.

Für Stadtrundfahrten muss an der Haltestelle Princess Street ausgestiegen werden. 200 Meter weiter, an der Waverley Station, starten die Sightseeing Busse. Davon gibt es reichlich und sie fahren in kurzen Taktzeiten. Je nach den persönlichen Vorlieben sind verschiedene Ticketkombinationen möglich. Da während eines zweitägigen Aufenthaltes niemals alles gesehen und besichtigt werden kann, müssen Prioritäten gesetzt werden. Für uns hieß das, unabhängig vom Wetter einen allgemeinen Überblick zu bekommen. Wir haben uns daher für ein 48 h Ticket entschieden. Mit einem Familienticket für 84 £ konnten wir in dieser Zeit unbegrenzt alle Stadtrundfahrten und eine Bootstour durch die drei bekannten Edinburgh-Brücken „Forth Road Bridge“, „Forth Rail Bridge“ und „Queensferry Bridge“ hin zur Insel Inchcolm machen.

Mit diesem Programm sind zwei Tage gut zu füllen und man kann die Zeit starker Regengüsse mit Busfahrten durch die Stadt wunderbar füllen. Zeit, um zu Fuß bergauf und -ab durch die Altstadt zu stiefeln, bleibt dabei auch noch. Das muss man aber mögen.

So schön und interessant die Altstadt gebaut ist, so lästig sind die Unmengen Touristen. Während man die von den Oberdecks der Busse noch ignorieren kann, ist das als Fußgänger unmöglich. Hat man davon genug, kann wieder ein Bus bestiegen werden, um z.B. das ehemalige königliche Schiff „Britania“ zu besichtigen.

P.S.: Bei der Ankunft am Campingplatz wird von Personal vor Fahrraddieben gewarnt, die nachts und am Tag (wenn man die Stadt besichtigt) zuschlagen. Das die Warnung nicht unbegründet war, musste am nächsten Morgen ein englisches Paar am Nachbarplatz feststellen. Beide Räder waren gestohlen.

Dunbar

Dunbar

Zufällig als erstes Ziel in Schottland ausgewählt haben sich Dunbar und der Campingplatz „Belhaven Bay Caravan Park“ als Glücksfall erwiesen. Dunbar liegt direkt an der Küste der Nordsee und der Campingplatz in fußläufiger Entfernung davon. Über einen größtenteils asphaltierten Weg entlang des Strandes, eines Golfplatzes und oberhalb der rauen Küste, kommt man gemütlich in 45 Minuten zu Fuß zum Hafen und dem Zentrum des Ortes.

Unterwegs kann man ein Robbenpaar beobachten, dass sich hier angesiedelt hat. Wer mit dem Fahrrad fahren möchte, muss vom Strandparkplatz ein kurzes Stück die Straße parallel zur Küste nehmen, um den Golfplatz zu umfahren.

Der Strand beginnt quasi direkt hinter dem Campingplatz. Trotzdem muss man einen Bogen laufen, um das Wasser zu erreichen. Je nach dem Stand der Gezeiten sind dann noch mehr oder wenige viele Schritte über den feinen Sandstrand nötig, ehe man sich in das Wasser stürzen kann. Ein Warmbader darf man dann aber trotzdem nicht sein. Wer es wärmer möchte, muss ins Hallenbad oberhalb des Hafens gehen. 

Der Campingplatz wird vom selben Betreiber wie der „Mortonhall“ in Edinburgh geführt, ist aber im Vergleich um Welten besser. Die Ausstattung ist moderner, die Anlage schöner und insgesamt ruhiger.  Dunbar ist ideal, um nach der langen Anreise in Ruhe in Schottland anzukommen.

Linlithgow Palace mit dem Wohnmobil

Linlithgow Palace mit dem Wohnmobil

Linlithgow Palace ist das Geburtsschloss von Maria Stuart. und war lange der Wohnsitz der schottischen Könige. Es regnet in Strömen, als wir vor Ort sind und trotzdem ist dies eine beeindruckende Schlossruine. Ob Keller, Wendeltreppen, Turm oder Gänge und Räume – jeder Teil der Ruine ist kann individuell besichtigt werden.

Dabei gibt es in den Räumen nichts an Einrichtung zu sehen. Es ist das Flair, das auf den Besucher wirkt, wenn man durch die Etagen des Schlosses streift. Das ist auf jeden Fall keine Ruine von der „Stange“. Hier spürt man die vergangene Zeit regelrecht. Auch Kindern wird die Ruine sehr interessant näher gebracht. Sie bekommen mehrere Blätter mit Fragen, die nur durch Suchen und genaues Hinsehen gelöst werden können. Mit Feuereifer waren sie bei der Sache. Zwei Stunden verfliegen hier ganz schnell.

Ruthven Barracks mit dem Wohnmobil

Ruthven Barracks mit dem Wohnmobil

Unweit von Kingussie steht auf einem grünen Burghügel „Ruthven Barracks“. Die Ruinen sind sehr gut erhalten, obwohl sie schon 1746 zerstört wurden. Die Kaserne war eine von vier, die Anfang des 18. Jahrhunderts von den Briten zum Schutz vor den Jacobiten gebaut wurden.

Die Besichtigung macht insbesondere mit Kindern Spaß, der Eintritt ist frei und die Anlage ist nicht stark frequentiert. Hier kann man einmal (fast) allein sein. Der Umweg ist nicht der Rede wert. Die A9 muss nur kurz verlassen werden und das Parken am Fuße des Hügels ist auch für Wohnmobile kein Problem. Dieser Zwischenstopp lohnt sich.