Christoph Maria Herbst liest Timur Vermes „Er ist wieder da“

Christoph Maria Herbst liest Timur Vermes „Er ist wieder da“

WIR hören unterwegs

Christoph Maria Herbst liest Timur Vermes „Er ist wieder da„. Es gibt kaum bessere Gelegenheiten, Hörbücher und Musik intensiv zu hören, als auf langen Autobahnfahrten mit dem Wohnmobil. Wenn dann auch noch ein Christoph Maria Herbst den Mut und die Klasse hat, seine Stimme einem Typen wie Adolf Hitler zu borgen, dann geht es ab.

Wieder einmal ein Buch, dass gelesen wohl nicht einen Bruchteil der Freude verbreitet, die aufkommt, wenn man dem Sprecher lauschen darf. Traumhaft, was der Herbst aus diesem Werk herauspressen kann. Ohne ihn wäre dieses Buch wohl verpufft. Jetzt gibt es davon noch den Film. Wie man hört, auch sehr schön. Aber für den Wohnmobilfahrer on tour ist das Hörbuch die Nr. 1!

Tanja Kambouri „Deutschland im Blaulicht – Notruf einer Polizistin“

Tanja Kambouri „Deutschland im Blaulicht – Notruf einer Polizistin“

Warum sollte man dieses Buch unbedingt lesen?

Deutschland im Blaulicht – Notruf einer Polizistin
Tanja Kambouri

Vor allem, weil es aktuell ist. Deutschland hat ein Problem! Das sind nicht die nach Deutschland kommenden Flüchtlinge. Das sind auch nicht die dagegen brüllenden „besorgten Bürger“. Es ist die Politik, die unfähig oder unwillig ist, ihre Aufgaben zu erfüllen. Sie hat dafür zu sorgen, dass Regeln aufgestellt und eingehalten werden. Für alle auf dem Gebiet der BRD lebenden Menschen, egal ob dauerhaft oder nur auf Zeit.

Tanja Kambouri ist Polizeibeamtin und es scheint mutig, sich zu dieser Thematik aus dem Fenster zu lehnen. Ich empfehle dieses Buch, obwohl es schriftstellerisch eher schlecht gemacht ist. Dafür ist vermutlich der Co-Autor Steffen Gier verantwortlich. Das Buch wirkt in die Länge gezogen. Weniger wäre hier mal wieder mehr gewesen.

Chimamanda Ngozi „Americanah“

Chimamanda Ngozi „Americanah“

Warum sollte man dieses Buch unbedingt lesen?

Americanah
Chimamanda Ngozi

Die nigerianische Autorin, Chimamanda Ngozi, thematisiert in diesem Buch Rassismus stilistisch so menschlich und eindringlich, wie ich es noch nirgendwo gelesen habe. Auf den Punkt gebracht und völlig gewaltlos, phasenweise sarkastisch humorvoll beschreibt sie nicht nur, wie farbig gegenüber weiß im Alltag diskriminiert wird, sondern auch, dass schwarz nicht gleich schwarz ist, sich schwarz nicht gleich schwarz fühlt.

Der schriftstellerisch Stil dieser Autorin  macht süchtig. Americanah ist eines der besten Bücher, das ich je gelesen habe!

s.a. ZEITmagazin