Wir machen uns auf die Suche nach dem Platz „Sandvikens Camping“ (N 59.30.156 und O 011.51.346). Man macht nichts verkehrt, wenn man den Schildern mit dem Wohnwagen, Wohnmobil und Badeplatz folgt. Der Stellplatz kostet 200 SKr, inkl. Strom und Dusche. Es gibt aber keine Möglichkeit das Altwasser aus dem Wohnmobil abzulassen und Frischwasser per Schlauch nachzufüllen. Zumindest konnte uns die Wasserquelle hinter einem vorhandenen Schlauch nicht eindeutig als Trinkwasser bestätigt werden. Im Zweifel immer gegen die Wasserquelle!

Der Platz liegt direkt am Foxen terrassenförmig am Hang mit herrlichen Blick auf den See. Die Sanitäreinrichtung ist recht einfach, wird für uns aber wieder durch die Leihmöglichkeit von Kanus aufgewogen.

Wenn Töcksfors auch sonst nichts zu bieten hat, hier unten am See ist es wunderbar und auf jeden Fall einen Stopp Wert.

Der Himmel zieht sich zu und reißt wieder auf. Wir wissen noch nicht was gewinnt. Wir nehmen unser Kanu und schleppten es zu Wasser. Die drei jungen Mädels in der Rezeption sind auf ihren Sommerjob gut eingeschworen. Alles geht immer der Reihe nach. So dürfen wir nicht eines der vier Kanus nehmen, die sich schon seit gestern am Ufer langweilen. Nein, für uns ist das Boot Nr. 15 vorgesehen. Das liegt zwar auf der anderen Wegseite im „Regal“ ganz unten, aber Ordnung muss sein. Das kennen wir sonst nur aus der Heimat. Egal, wir schleppen! Hier kostet das Kanu pro Stunde 50 SKr, der Tagespreis liegt bei 200 SKr.

Auch wenn sich die Sonne heute nicht durchsetzen kann, ist es wieder herrlich. Nur wenige Paddler und einige Motorboote sindunterwegs, verlieren sich aber auf dem großen See. Wir sind fast allein. Das ungünstige Wetter lässt uns den Plan der Paddelroute ändern. Wir beschließen heute doch nicht den Töcksfors-Kanal, sondern den Foxen zu befahren. Somit ist auch klar, dass wir hier noch einmal her müssen.

Dann können wir eine neue Erfahrung machen, es fängt an zu regnen. Wir ziehen unsere Regenponchos über und betrachten sorgenvoll den immer dunkler werdenden Himmel. Umkehren oder weiter? Wir paddeln quer über den See und entdecken eine Hütte auf einer der Inseln. Wir landen an und finden eine der flachen Schutz- und Übernachtungshütten, samt Feuerstelle und Donnerbalkenhäuschen vor. Selbst eine Schaukel haben die Outdoor-Freaks gefertigt. Wir nehmen uns vor, bei einer späteren Schwedenreise die Schlafsäcke mit ins Boot zu nehmen und in einer dieser Hütten zu übernachten.

Der Regen wird immer stärker und wir sind froh, ein Dach über dem Kopf zu haben. Mittlerweile ist der Himmel rundum total grau. Nach vielleicht einer knappen Stunde, in einer Phase nachlassenden Regens, machen wir uns auf den Rückweg. Kaum 20 Meter auf dem Wasser, wird der Regen wieder stärker. Der See wird plötzlich ganz ruhig und die Regentropfen schlagen blasenbildend auf das Wasser.

Eine Wahnsinnsstimmung überkommt uns. Wir hören auf zu paddeln und lassen uns in der Stille einfach treiben. Nur das Aufschlagen der Tropfen auf dem Wasser und den Capes, die die Kinder wie Zelte über sich gezogen hatten, ist zu hören.