Die Grube Falun

Die Grube Falun

Ein Besuch der Grubenanlage Falun, in der das für Schweden so typische Falunrot seinen Ursprung hat, ist eine gute Gelegenheit, wieder einen Zwischenstopp einzulegen. Die Museumsanlage kann man sich obererdig für 80/40 SKr (Erw/K) inklusive Museum/Ausstellung anschauen. Wahrscheinlich kann man aber auch ohne zu bezahlen um die Grube laufen. Die „Underground“-Führung kostet 210/80 SKr. Halbstündlich fährt kostenfrei ein kleiner „Zug“ um die Grube.

Im Museumshof können vor allem Kinder in Themenhütten verschiedene wissenschaftliche Experimente machen. Die Ausstellung im Gebäude ist nur schwedisch beschildert. Sie zeigt viel Medizinisches über (wahrscheinlich) Grubenkrankheiten. „Interessant“ ist der erste überlieferte Medizinfilm der Charité von 1903 „Unterschenkelamputation“, der in dieser Ausstellung gezeigt wird. Darin kann man in 2,5 Minuten eine solche Fußamputation durch Prof. Dr. Ernst von Bergmann beobachten. Sehr beeindruckend für alle Kinder. Nur sind unsere davon gerannt.

 Auf dem Parkplatz (N 60.36.113 und O 015.37.024) direkt am Museum können Wohnmobilisten für 120 SKr sehr gut übernachten. Toiletten sind am Platz und für 10 SKr kann gut und gern die ganze Familie duschen.

Eisenbahnmuseum Grängesberg

Eisenbahnmuseum Grängesberg

Wir sind keine Eisenbahnfans und haben das Eisenbahnmuseum Grängesberg (N 60.04.378 und O 014.59.258) eher zufällig gefunden. Am Ende haben wir diesen Zwischenstopp nicht bereut. Auf einen riesigen Gelände stehen Loks und Wagons unterschiedlichsten Alters einfach so herum. Nichts ist wirklich abgesperrt, man kann auf allem herumklettern und unter den Zügen hindurch kriechen. Es sind relativ wenige Besucher dort, so dass Technikbegeisterte ziemlich ungestört fotografieren können. Hier können sich Eltern UND Kinder kurzweilig die Zeit vertreiben.

Der Parkplatz vor dem Museum ist vermutlich auch als Übernachtungsplatz sehr gut geeignet. Er ist fernab der Hauptstraße ruhig gelegen und ich glaube nicht, dass nach Schließzeit des Lokmuseums hier noch irgendjemand vorbeikommt.

Askersund

Askersund

An der Nordspitze des Vätternsees liegt das Städtchen Askersund. Der Ort ist mindestens für eine Zwischenübernachtung gut. Das kleine Zentrum und besonders der Bereich um den Hafen laden dabei zu gemütlichen Rundgängen ein. Für Wohnmobilisten gibt es gleich zwei Stellplätze. Direkt am Hafen, hinter der Kirche, gibt es einen kostenpflichtigen Stellplatz mit Stromanschluss. Dieser wurde von der Zeitschrift „Husbil och Husvagn“ zum besten Platz 2013 erkoren. Na ja, Geschmackssache. Ein parzellierter Parkplatz in guter Lage mit Stromanschluss, mehr ist das nicht. Aber direkt dahinter gibt es in Ufernähe eine kostenfreie öffentliche Toilettenanlage mit sanitärer Entsorgungsmöglichkeit (kurz auf dem Vor(park)platz halten und dann 50 m Fußweg. Für alle, die da nicht übernachten wollen).

Ungefähr 300 m entfernt befindet sich ein großer Parkplatz, der zwar ohne alles aber kostenfrei ist (N 58.52.971 und O 014.53.947) und rege von Wohnmobilen genutzt wird.

Campingplatz in Småland

Campingplatz in Småland

Gerade von der Fähre herunter und auf dem Weg weit nach Schweden hinein, mag mancher gern erst einmal ein paar Tage pausieren, um den Urlaub entspannt beginnen zu lassen. Ein idealer Platz dafür ist der gemütliche Campingplatz „Mjölknabbens Camping“ (N 36.37.16 und O 14.42.47). Der sehr schön gelegener Platz befindet sich auf der Insel Sirkön und direkt am See Åsnen. Die Badestelle ist ideal für Kinder und führt sehr flach hinein ins Wasser. Der Sanitärbereich ist einfach, aber sehr sauber. Der Chef spricht sogar ein wenig deutsch. Die Betreiber führen gleichzeitig ein kleines Café mit einer sehr großen Auswahl an selbst gebackenen Kuchen.

Für PKW-Reisende: Es werden auch einige kleine Hütten vermietet.

Radfahren in Bengtsfors / Dalsland

Radfahren in Bengtsfors / Dalsland

Radfahren wird im Dalsland neben dem Wasserwandern stark angepriesen. Allerdings, das ist schade, gibt es wenige Möglichkeiten direkt am See Lelång entlang zu fahren. 80% Regenwahrscheinlichkeit für heute. Wir radeln trotzdem die knapp 3 km nach Bengtsfors und halten uns dann so weit es geht immer nah am See. Unser Weg führt anfangs durch ruhige Wohnsiedlungen stetig bergauf und bergab. Weiter geht es dann auf einsamen Waldwegen, um wie aus dem Nichts erneut auf vereinzelte Wohnhäuser zu treffen. Die ganze Gegend – ein einziger Urlaub. Was kann den Bewohnern hier nur Stress bereiten?

Urplötzlich dann, am Skarsdalen, traumhafte Blicke auf den See und die Kamera will man gar nicht wieder einpacken. Jetzt haben wir „Blut geleckt“ und wollen, entgegen unserem ersten Vorhaben, doch noch einmal auf DEN Aussichtspunkt der Gegend, den Egersknatten. Bei unserem ersten Besuch in der Gegend waren wir schon einmal da oben. Wir mussten damals unsere Räder mitten im Wald an einen Baum binden, weil ein Vorankommen mit Fahrrad auch schiebend nicht mehr möglich war.

Daran erinnernd, ist es für uns selbstverständlich, dass wir am Ende des „normalen“ Weges von den Rädern steigen und uns schiebend den zerklüfteten Waldweg empor kämpfen. Nach vielleicht 1 km und gefühlten 10% Steigung müssen wir uns wieder entscheiden: Räder anbinden oder zurück. Das Anbinden wird schnell gestrichen, da wir nicht sicher sind, den Platz diesmal wirklich wieder zu finden.

Den Umweg über die Straße zu nehmen haben wir dann doch keine Lust mehr und der Egersknatten wird wieder von der Liste gestrichen. Wer hier in der Gegend ist, sollte aber unbedingt einmal auf diesen Aussichtspunkt krabbeln. Erst entlang der Straße und dann auf dem dort ausgeschilderten Pfad, ist das selbst mit Kindern kein Problem. Wenn die Kleinen aber noch nicht laufen können, müsst ihr sie schon eine Weile tragen können.

Am Rückweg finden sich für die Kinder dann noch einige Spielplätze als Belohnung für diese Tour.

Övre Gla im Glaskogens Naturreservat

Övre Gla im Glaskogens Naturreservat

Verteilt in einem großen Waldstück sind die Stellplätze (170 SKr, Strom 40 SKr) wahllos angelegt. Ziemlich romantisch das alles. In Abständen gibt es Trockenklos (Plumsklos). Die „normalen“ sanitären Einrichtungen befinden sich im „Herzen“ des Geländes, in und bei der Rezeption, am Ufer des Sees Övre Gla im im Glaskogens Naturreservat

Bei der Ankunft muss man sich entscheiden. Will man Plätze mit besserem Seeblick, liegen diese am Ende des Waldstückes. Das bedeutet, man legt gut 1 km bis zur Dusche und Rezeption mit Minimarkt zurück. Wer praktisch denkt, kommt auch schon mit 300 Metern hin. Jedes Areal hat eine eigene Feuerstelle und man kann in der Anmeldung einen großen Sack Feuerholz für 70 SKr erwerben,

Wir haben uns für ein romantisches Plätzchen mit Seeblick und somit den langen Weg entschieden. Den müssen wir auch nehmen, um wieder ein Kanu zu mieten. Wir paddeln bei Sonnenschein auf den Övre Gla hinaus und genießen die herrliche Natur. Unter einer kleinen Straßenbrücke hindurch verlassen wir den ersten Teil des Sees und fahren in den Nächsten, von dem dann, nach Passieren einer kleinen Enge, in den Größten. Bisher ist das Wetter ruhig, aber jetzt kommt Wind auf und die Wellen werden im Boot spürbar. Der Himmel wird immer dunkler und Donner grummelte herüber.

Wir beschließen uns auf den Rückweg zu machen, um nicht gerade mitten auf dem Wasser von einem Gewitter überrascht zu werden. Gleich darauf fängt es schon an zu regnen und das Gewitter nimmt ziemlich schnell Fahrt auf. Wir hofften es noch bis unter die kleine Brücke zu schaffen. Unerwartet setzen wir auf einen großen, knapp unter der Wasseroberfläche versteckten, Stein auf und bleiben hängen. Ein geiles Gefühl, wenn dich dabei Regen, Blitz und Donner begleiten und du in einem Aluminiumboot sitzt. Es bedarf etlicher Schaukeleien und einiger Paddelarbeit, um da wieder runter zu kommen.

Plötzlich ein Riesenblitz und ein lauter Donnerschlag direkt über uns. So schnell es geht, arbeiten wir uns ans Ufer und zerren das Kanu über Fels und Gestrüpp an Land. Das ist für evtl. Beobachter bestimmt ein lustiger Anblick. Glücklicherweise befindet sich unweit wieder eine Schutzhütte, in der wir das Schlimmste abwarten.

Der „Preis“ für unseren schönen, romantischen Stellplatz: Vom Kanuverleih zurück: 1 km; zum Duschen und zurück: 2 km; zum Ausleeren der Womo-Toilette und zurück: 2 km; die vergessenen Kartoffeln aus dem Mini-Markt holen: 2 km …

Wandern in einem Naturreservat ist natürlich überhaupt kein Problem. Im örtlichen Prospekt wird ein ca. 5 km langer Rundweg angeboten. Wenn man mit Kindern unterwegs ist, können damit aber schon mal 4 Stunden gefüllt werden. Bei Sonnenschein sogar 4 wunderschöne Stunden. Man kann die verschiedensten Tierchen sehen, aber leider wieder keine Elche.

Der sehr gut markierte Pfad führt bergauf und bergab, durch den Wald und hinunter an den See Stora Gla, größtenteils auf einem (wahrscheinlich) extra dafür angelegten Wanderweg. Er führt vorbei an Infotafeln, die Geschichtliches zur steinzeitlichen Ansiedlung, zum ehemaligen Hüttendorf, zu Elchfanggruben und vielen anderen interessanten Dingen erläutern. Wer sich hier nur wenige Tage aufhält und von allem etwas probieren will, dem wird auch dieser Wanderweg gefallen. Zumal einem unterwegs kaum andere Wanderer begegnen.