Speyside mit dem Wohnmobil

Speyside mit dem Wohnmobil

Wer mit dem Wohnmobil in Schottland unterwegs ist, sollte unbedingt einen Abstecher in den Speyside planen. Dies ist eine geographische Region Schottlands, die ganz eng mit der Herstellung von Whisky verbunden ist. Ungefähr 50 Brennereien produzieren hier Whisky mit einer besonderen Charakteristik. In diesem Teil Schottlands möchte man längere Zeit mit dem Wohnmobil unterwegs sein.

Allein in Dufftown gibt es neun Whisky-Brennereien. Mit der Auswahl der Brennerei „Glenfiddich“ für eine Besichtigung macht man nichts falsch. Diese Brennerei wird wegen ihren Mühen, Besuchern den Whisky näher zu bringen, empfohlen. Der große Parkplatz bietet für Wohnmobile ausreichend Platz. Es gibt die Möglichkeit, zumindest bei der 1,5-Stunden-Basisführung, Kinder mitzunehmen. Das ist nicht überall möglich. Geführt wird in kleinen Gruppen. Die Basisführung reicht völlig, um einen Überblick über den Produktionsprozess der Herstellung von Whisky kennen zu lernen.

Am Ende dürfen die Erwachsenen noch den 12-, 15- und 18-jährigen Whisky probieren. Hierbei war es für mich gar nicht so einfach, den Geruchsinn für die Aufnahme der Aromen zu sensibilisieren. Der Grund dafür lag wenige Minuten zurück. Während der Tour durfte an verschiedenen Fässern gerochen werden, in denen unterschiedlich alte Whisky gereift sind. Besonders der „Duft“ aus dem Fass einer 45-jährigen Cherry-Reifung war ein lang andauerndes Geruchserlebnis. Aber Vorsicht, wer danach noch das Wohnmobil fahren muss. Auch in Schottland sind nur 0,5 Promille Blutalkohol erlaubt.

Zum Übernachten im Wohnmobil empfehle ich den Campingplatz „Speyside Gardens of Aberlour“ in Charlestown of Aberlour. Der Platz ist ruhig gelegen und gemütlich. Der Weg zwischen Dufftown und dem Campingplatz ist mit dem Fahrrad für halbwegs geübte Radfahrer kein Problem. Man fährt, immer mal wieder auf und ab, entlang von Fittich und Spey, oder auf dem kürzeren Weg entlang der Straße. Auch das Zentrum von Charlestown of Aberlour ist nur 2 km entfernt. Hier gibt es Einkaufsmöglichkeiten, die Brennerei „Aberlour“ und „Walkers Shortbread“. Dort wird das bekannte schottische Gebäck hergestellt und natürlich auch verkauft.

Fahrradfahren entlang der Spey und Geocachen in den umliegenden Wäldern – neben den Brennereien zwei weitere Gründe hier unbedingt anzuhalten.

Ullapool

Ullapool

Ullapool ist ein hübscher Ort, der wohl hauptsächlich wegen des kleinen Fährhafens mit Abfahrten nach Stornoway auf den äußeren Hebriden bekannt ist. Alles ist hier nah beieinander gelegen, Ort, Hafen und Campingplatz. Letzterer liegt direkt am Wasser. Wer günstig ankommt, steht phantastisch direkt in der ersten Reihe an der Wasserkante. Das hat was.

Die Luft schmeckt salzig. Die Fähre schwimmt zum Anfassen nah am Platz vorbei und die Sonnenuntergänge sind eine Wucht.

Einen sandigen Strand gibt es nicht, aber einem Strandspaziergang immer am Wasser entlang steht nichts im Weg. Unterwegs findet man immer wieder interessante Fotomotive.

Mitten im kleinen Ort steht eine auffällige Uhr. Diese wurde 1899 von John Fowler zur Erinnerung an seine vier gefallenen Söhne und Enkel errichtet.

Abends kommen die Midges. Die waren hier wirklich lästig. 

Corrieshalloch Gorge

Corrieshalloch Gorge

Auf dem Weg aus Richtung Inverness zum Loch Broom an der westlichen Küste Schottlands sollte man einen Zwischenstopp am „Corrieshalloch Gorge“ einlegen. Der Wegweiser an der A835 kann nicht übersehen werden. Der Parkplatz am Eingang zur Schlucht ist nicht sehr groß, aber es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Daher ist es relativ schnell möglich, für das Wohnmobil einen Parkplatz zu finden.

 Um die Schlucht zu besichtigen, nimmt man eines der beiden Tore. Wer will, kann durch das eine Tor hinein gehen und über einen Rundweg durch das andere Tor wieder heraus kommen. Der Rundweg kann gemütlich in 30 Minuten absolviert werden. Eilige Besucher nehmen das rechte Tor direkt zur Brücke und kommen auf diesem Weg auch wieder nach oben. Eintritt wird über eine Spende in festgelegter Höhe erhoben, die man unkontrolliert abgeben soll.

Das Warnschild an der Brücke sollte vielleicht erst genommen werden. Allerdings ist die Konstruktion auch mit 7 Leuten nicht zusammen gefallen. Aber sie wackelt schon, wenn die Besucher darauf umherlaufen. Das ist nicht jedermanns Sache. Wer damit keine Probleme hat, bekommt eine schöne Aussicht hinab in die Schlucht geboten. Die 60 m Höhe beeindrucken schon.

Ein schmaler Fußweg am anderen Ufer führt zu einem überhängenden Aussichtspunkt, von dem aus die Brücke und das Tal sehr schön zu genießen sind. An diesem Ufer endet dort der Weg. Um den Rundweg fortzusetzen, geht es zurück über die Brücke und von dort weiter nach oben.

Drumnatrochit am Loch Ness

Drumnatrochit am Loch Ness

Loch Ness ist 37 km lang und im Mittel 1,5 km breit. An der tiefsten Stelle ist er 230 m tief. Die Gegend lebt von der Legende um „Nessi“ und der Ort Drumnatrochit verdient sein Geld damit. 

Will man nicht nur einen kurzen Blick auf See und „Urquhart Castle“ werfen, steht man ganz gut auf dem Loch Ness Bay Camping. Von hier erreicht man nach 2 km zu Fuß oder mit dem Rad das touristische Highlight des Ortes – das Castle.

Ob man sich die Besichtigung antut oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Verglichen mit anderen Ruinen Schottlands, wie Jedburgh Abbey und Melrose Abbey kann diese Burgruine nicht mithalten. Dazu kommen noch ein hoher Eintrittspreis und die Menge an Touristen. Der Parkplatz oben an der Straße vor der Anlage, ist brechend voll. Wer mit dem Wohnmobil direkt dahin fahren will, hat zumindest im Sommer kaum eine Chance auf einen Parkplatz. Meine Empfehlung ist ganz klar das Abstellen des Wohnmobils auf dem Campingplatz. Von dort läuft oder radelt man gemütlich Richtung See und genießt die Ausblicke von oben. Ich finde ohnehin, dass die Ruine von oben viel interessanter wirkt. Kurz vor der Einfahrt zum Parkplatz hat man eine phantastische Sicht nach unten. Für Fotos ist diese Stelle die beste Position weit und breit. Aber „Nessi“ haben wir auch von hier nicht gesehen.

Für Geocacher führt unweit des Campingplatzes ein Weg hinauf in Waldgebiet. Hier lassen sich auf einer Rundwanderung etliche Caches einsammeln. Das Interessante an dieser Runde sind mehrere Mammutbäume. Für den Dicksten brauchte ich 25 Schritte, um ihn einmal zu umrunden.

Castle Stalker

Castle Stalker

Castle Stalker befindet sich auf einer winzigen Insel unweit des kleinen Dorfes Port Appin. Bekannt ist es aus dem Film „Die Ritter der Kokosnuss“ von der Komikertruppe Montey Python. Wenn man in der Gegend ist, sollte hier unbedingt kurz angehalten werden. Das kleine Castle liegt malerisch in der Landschaft. Nur das Parken ist nicht so einfach, weil das offensichtlich nicht erwünscht ist. Oberhalb des Ortes befindet sich ein Cafe. Dort ist das Parken aber nur für die Kundschaft erlaubt. Davor hat man vom Straßenrand einen ganz hübschen Blick auf die Insel, kann dort auch kurz anhalten. Im Ort selbst ist überall Parkverbot.

Fährt man vom Cafe kommend den Berg in den Ort hinab, führt nach einer starken Linkskurve noch im Ort eine schmale Straße rechts Richtung See. Auch hier ist zwar Parkverbot, aber am Ende der Gasse, vor einer Reihe Recycling-Behälter, kann man auch mit einem Wohnmobil stehen bleiben. Allerdings ist hier nur Platz für zwei Fahrzeuge. Folgt man dem Fuß- und Fahrradweg ca. 200 Meter nach rechts und biegt dann links auf einen Trampelpfad, steht man nach wenigen Metern direkt gegenüber der Insel am See und ist ziemlich nah dran am Castle.