Queens View

Queens View

Dieser herrlicher Aussichtspunkt am Loch Tummel wird „Queens View“ genannt. Der Ursprung ist nicht ganz klar. Eine Theorie lässt den Namen auf Königin Victoria zurückgehen, die auf der Durchreise an diesem landschaftlich wunderschönen Platz verweilte und sich von den Strapazen der Reise (und des Lebens) kurz erholte. Hier ist es besonders idyllisch, wenn man am Abend anhält, das Café ist geschlossen und die (kostenpflichtigen) Parkplätze sind verwaist. Der Blick über den Loch Tummel ist zu dieser Zeit auch ohne die idealen Lichtverhältnisse beeindruckend.

Die Gegend ist so ruhig, dass man gern mit dem Wohnmobil frei übernachten möchte. Leider stehen hier, wie auf den Waldparkplätzen der Umgebung, die bekannten Verbotsschilder. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt kommt man unweit der A9 an einem größeren Campingplatz vorbei. Den wollten wir schon ansteuern, entdeckten dann aber vom „Queens View“ unten am See Wohnwagen.

Diese standen auf dem Campingplatz „Ardgualich Farm“. Das ist ein einfacher Campingplatz, hat sich aber als ein landschaftlicher Hauptgewinn entpuppt. Wir sind spontan eine Nacht länger dort geblieben, um den Ausblick zu genießen und und etwas zu wandern. Ausgeschilderte Wanderwege in die angrenzenden Wälder beginnen unweit des Platzes.

Brit Stops

Brit Stops

Hinter Brit Stops verbirgt sich eine gute Idee. Unterwegs in Großbritanien, bieten kleine mittelständige Produzenten, Pubs, Farmen, Weingüter etc. für Wohnmobilreisende kostenfreie Stellplätze zum Übernachten an. Einzig für den jährlichen Erwerb des aktuellen Stellplatzführers fallen Kosten an. Derzeit sind das inkl. Porto 35 £. Das Buch ist dann zusammen mit einem Autoaufkleber quasi die Jahresvignette.

Wir wollten das Projekt auf unserer Fahrt nach Schottland ausprobieren. Die Ausstattung der Übernachtungsplätze ist unterschiedlich. Mit der Übernachtung ist keine Bedingung verknüpft. Vermutlich wird aber erwartet, dass man vor Ort kauft oder verzehrt. Es ist etwas schwierig anhand der Karten im Buch seinen aktuellen Standort zu bestimmen, um spontan nach einem Platz in der Nähe zu suchen. Eine GPS-App würde hier sehr helfen.

Wir haben auf zwei Parkplätzen an Pubs übernachtet. Das war vor Ort kein Problem und wir haben jeweils ruhig schlafen können. Allerdings war der erste Pub gerade beim abendlichen Schließen und der Zweite zwischenzeitlich für immer geschlossen.

Unser Fazit: Wir würden das gern noch einmal intensiver ausprobieren. Für wenige Zwischenübernachtungen kann man vermutlich aber auch ohne diese Buch vor jeder „Lokalität“ übernachten, wenn man vorher drinnen gegessen und gefragt hat.

Speyside mit dem Wohnmobil

Speyside mit dem Wohnmobil

Wer mit dem Wohnmobil in Schottland unterwegs ist, sollte unbedingt einen Abstecher in den Speyside planen. Dies ist eine geographische Region Schottlands, die ganz eng mit der Herstellung von Whisky verbunden ist. Ungefähr 50 Brennereien produzieren hier Whisky mit einer besonderen Charakteristik. In diesem Teil Schottlands möchte man längere Zeit mit dem Wohnmobil unterwegs sein.

Allein in Dufftown gibt es neun Whisky-Brennereien. Mit der Auswahl der Brennerei „Glenfiddich“ für eine Besichtigung macht man nichts falsch. Diese Brennerei wird wegen ihren Mühen, Besuchern den Whisky näher zu bringen, empfohlen. Der große Parkplatz bietet für Wohnmobile ausreichend Platz. Es gibt die Möglichkeit, zumindest bei der 1,5-Stunden-Basisführung, Kinder mitzunehmen. Das ist nicht überall möglich. Geführt wird in kleinen Gruppen. Die Basisführung reicht völlig, um einen Überblick über den Produktionsprozess der Herstellung von Whisky kennen zu lernen.

Am Ende dürfen die Erwachsenen noch den 12-, 15- und 18-jährigen Whisky probieren. Hierbei war es für mich gar nicht so einfach, den Geruchsinn für die Aufnahme der Aromen zu sensibilisieren. Der Grund dafür lag wenige Minuten zurück. Während der Tour durfte an verschiedenen Fässern gerochen werden, in denen unterschiedlich alte Whisky gereift sind. Besonders der „Duft“ aus dem Fass einer 45-jährigen Cherry-Reifung war ein lang andauerndes Geruchserlebnis. Aber Vorsicht, wer danach noch das Wohnmobil fahren muss. Auch in Schottland sind nur 0,5 Promille Blutalkohol erlaubt.

Zum Übernachten im Wohnmobil empfehle ich den Campingplatz „Speyside Gardens of Aberlour“ in Charlestown of Aberlour. Der Platz ist ruhig gelegen und gemütlich. Der Weg zwischen Dufftown und dem Campingplatz ist mit dem Fahrrad für halbwegs geübte Radfahrer kein Problem. Man fährt, immer mal wieder auf und ab, entlang von Fittich und Spey, oder auf dem kürzeren Weg entlang der Straße. Auch das Zentrum von Charlestown of Aberlour ist nur 2 km entfernt. Hier gibt es Einkaufsmöglichkeiten, die Brennerei „Aberlour“ und „Walkers Shortbread“. Dort wird das bekannte schottische Gebäck hergestellt und natürlich auch verkauft.

Fahrradfahren entlang der Spey und Geocachen in den umliegenden Wäldern – neben den Brennereien zwei weitere Gründe hier unbedingt anzuhalten.

Ullapool

Ullapool

Ullapool ist ein hübscher Ort, der wohl hauptsächlich wegen des kleinen Fährhafens mit Abfahrten nach Stornoway auf den äußeren Hebriden bekannt ist. Alles ist hier nah beieinander gelegen, Ort, Hafen und Campingplatz. Letzterer liegt direkt am Wasser. Wer günstig ankommt, steht phantastisch direkt in der ersten Reihe an der Wasserkante. Das hat was.

Die Luft schmeckt salzig. Die Fähre schwimmt zum Anfassen nah am Platz vorbei und die Sonnenuntergänge sind eine Wucht.

Einen sandigen Strand gibt es nicht, aber einem Strandspaziergang immer am Wasser entlang steht nichts im Weg. Unterwegs findet man immer wieder interessante Fotomotive.

Mitten im kleinen Ort steht eine auffällige Uhr. Diese wurde 1899 von John Fowler zur Erinnerung an seine vier gefallenen Söhne und Enkel errichtet.

Abends kommen die Midges. Die waren hier wirklich lästig. 

Corrieshalloch Gorge

Corrieshalloch Gorge

Auf dem Weg aus Richtung Inverness zum Loch Broom an der westlichen Küste Schottlands sollte man einen Zwischenstopp am „Corrieshalloch Gorge“ einlegen. Der Wegweiser an der A835 kann nicht übersehen werden. Der Parkplatz am Eingang zur Schlucht ist nicht sehr groß, aber es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Daher ist es relativ schnell möglich, für das Wohnmobil einen Parkplatz zu finden.

 Um die Schlucht zu besichtigen, nimmt man eines der beiden Tore. Wer will, kann durch das eine Tor hinein gehen und über einen Rundweg durch das andere Tor wieder heraus kommen. Der Rundweg kann gemütlich in 30 Minuten absolviert werden. Eilige Besucher nehmen das rechte Tor direkt zur Brücke und kommen auf diesem Weg auch wieder nach oben. Eintritt wird über eine Spende in festgelegter Höhe erhoben, die man unkontrolliert abgeben soll.

Das Warnschild an der Brücke sollte vielleicht erst genommen werden. Allerdings ist die Konstruktion auch mit 7 Leuten nicht zusammen gefallen. Aber sie wackelt schon, wenn die Besucher darauf umherlaufen. Das ist nicht jedermanns Sache. Wer damit keine Probleme hat, bekommt eine schöne Aussicht hinab in die Schlucht geboten. Die 60 m Höhe beeindrucken schon.

Ein schmaler Fußweg am anderen Ufer führt zu einem überhängenden Aussichtspunkt, von dem aus die Brücke und das Tal sehr schön zu genießen sind. An diesem Ufer endet dort der Weg. Um den Rundweg fortzusetzen, geht es zurück über die Brücke und von dort weiter nach oben.

Drumnatrochit am Loch Ness

Drumnatrochit am Loch Ness

Loch Ness ist 37 km lang und im Mittel 1,5 km breit. An der tiefsten Stelle ist er 230 m tief. Die Gegend lebt von der Legende um „Nessi“ und der Ort Drumnatrochit verdient sein Geld damit. 

Will man nicht nur einen kurzen Blick auf See und „Urquhart Castle“ werfen, steht man ganz gut auf dem Loch Ness Bay Camping. Von hier erreicht man nach 2 km zu Fuß oder mit dem Rad das touristische Highlight des Ortes – das Castle.

Ob man sich die Besichtigung antut oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Verglichen mit anderen Ruinen Schottlands, wie Jedburgh Abbey und Melrose Abbey kann diese Burgruine nicht mithalten. Dazu kommen noch ein hoher Eintrittspreis und die Menge an Touristen. Der Parkplatz oben an der Straße vor der Anlage, ist brechend voll. Wer mit dem Wohnmobil direkt dahin fahren will, hat zumindest im Sommer kaum eine Chance auf einen Parkplatz. Meine Empfehlung ist ganz klar das Abstellen des Wohnmobils auf dem Campingplatz. Von dort läuft oder radelt man gemütlich Richtung See und genießt die Ausblicke von oben. Ich finde ohnehin, dass die Ruine von oben viel interessanter wirkt. Kurz vor der Einfahrt zum Parkplatz hat man eine phantastische Sicht nach unten. Für Fotos ist diese Stelle die beste Position weit und breit. Aber „Nessi“ haben wir auch von hier nicht gesehen.

Für Geocacher führt unweit des Campingplatzes ein Weg hinauf in Waldgebiet. Hier lassen sich auf einer Rundwanderung etliche Caches einsammeln. Das Interessante an dieser Runde sind mehrere Mammutbäume. Für den Dicksten brauchte ich 25 Schritte, um ihn einmal zu umrunden.